Bares für Rares

Als „Bares für Rares“-Händler den Schätzpreis hört, lacht er auf„Jetzt ist es auch schon egal“

Als „Bares für Rares“-Händler den Schätzpreis hört, lacht er auf„Jetzt ist es auch schon egal“

„Wird hier die Reise nach Jerusalem gespielt, und ich kriege wieder keinen Stuhl ab?“ Bei „Bares für Rares“ rissen sich die Händler um einen Design-Klassiker im Kinder-Format. (Bild: ZDF)

„Wird hier die Reise nach Jerusalem gespielt, und ich kriege wieder keinen Stuhl ab?“ Bei „Bares für Rares“ rissen sich die Händler um einen Design-Klassiker im Kinder-Format. (Bild: ZDF)

„Reise nach Jerusalem“ mit einem Design-Klassiker der 70er-Jahre: Die „Bares für Rares“-Händler waren derart in Fahrt, dass sich einer sogar selbst überbot. Horst Lichter wurde derweil Opfer eines Experten-Scherzes.

Horst Lichter wurde in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“ Opfer eines fiesen Streichs. Dahinter steckte sein Experte Sven Deutschmanek. Als Aufhänger dafür dienten orangfarbene Plastikstühle, die in den 1970er-Jahren laut Expertise als „Phänomen“ galten. Für Lichter waren sie jedenfalls zu klein …

„Sind die Kinder aus dem Haus?“, lachte der Moderator beim Anblick der Mini-Stühle. Doch hinter den Objekten steckte eine andere Geschichte: Verkäuferin Caro aus Kusel hatte die Stühle als Spende für ihren sozialen Verein erhalten und wollte sie nun gemeinsam mit Ehemann Chris für den Verein verkaufen: „Denn ich glaube, das sind Designerstücke.“

Horst Lichter (Zweiter von links) wurde in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“ Opfer eines fiesen Streichs. Dahinter steckte sein Experte Sven Deutschmanek (links). (Bild: ZDF)

Horst Lichter (Zweiter von links) wurde in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“ Opfer eines fiesen Streichs. Dahinter steckte sein Experte Sven Deutschmanek (links). (Bild: ZDF)

„Ich kenne die in groß“, grübelte Lichter, und Sven Deutschmanek stimmte ihm zu: „Genau, die Casala-Chairs.“ Die Möbel stammen von Carl Sasse aus Lauenau und hatten den Experten sein „ganzes Leben begleitet“, wie der offenbarte. Denn er ist in der Nähe der Firma aufgewachsen. Damals habe jeder diese Stühle haben wollen: „Das war ein Phänomen.“

„Bares für Rares“-Experte: Mit Design-Klassiker wurde „richtig viel Geld verdient“

„Die hat man in den Haushalten gesehen und gleich gedacht: ‘Boah, das ist Design’, denn die erinnern an Verner Panton“, erklärte Deutschmanek weiter. Mit dem bekannten Designer aus Dänemark haben die Plastikstühle aber nichts zu tun. Entworfen hatte sie Alexander Begge Anfang der 1970er-Jahre.

„Sind die Kinder aus dem Haus?“, lachte Lichter beim Anblick der Mini-Stühle. Doch hinter den Objekten steckte eine andere Geschichte. (Bild: ZDF)

„Sind die Kinder aus dem Haus?“, lachte Lichter beim Anblick der Mini-Stühle. Doch hinter den Objekten steckte eine andere Geschichte. (Bild: ZDF)

Die Firma Carl Sasse produzierte damals Sitzmöbel für den öffentlichen Raum wie etwa Schulen und „hat damit richtig viel Geld verdient“, führte Deutschmanek weiter aus. Denn die Stühle wurden im praktischen Spritzgussverfahren in sehr hohen Stückzahlen industriell gefertigt. Die Stühle aus der Sendung waren laut Prägung von 1977.

Hierbei handelte es sich um Casalas für Kinder, die den Namen Casalinos erhielten. „Die stapelbaren Stühle kann man noch ganz gut verkaufen, weil sie eben platzsparend auch mal in die Ecke gestellt werden können“, betonte der Experte. Auch der Erhaltungszustand war noch sehr gut. Gewünscht wurden 150 Euro. Deutschmanek schätzte 180 Euro.

„Wird hier die Reise nach Jerusalem gespielt?“

„Ich kenne die in groß“, grübelte Horst Lichter, als er die Stühle in Augenschein nahm. (Bild: ZDF)

„Ich kenne die in groß“, grübelte Horst Lichter, als er die Stühle in Augenschein nahm. (Bild: ZDF)

Nach der Übergabe der Händlerkarte konnte sich Deutschmanek den kleinen Gag nicht verkneifen. „Setz dich mal“, animierte er Lichter, die Stühle auszuprobieren. Doch damit nicht genug. Nun setzte er dem Moderator noch einen farblich passenden Helm auf: „Ah, meine Ohren“, rief Lichter, als er den Helm mit Mühe über den Kopf – und Schnauzer – stülpte.

„Und jetzt?“, fragte Lichter hilfesuchend. „Das muss ich kurz wirken lassen“, lachte Deutschmanek schelmisch und wollte den Moment festhalten. „Jetzt habe ich wieder kein Handy hier“, suchte er unter dem Pult, um ein Foto zu machen. Lichter hatte derweil sichtlich Probleme, sich aus dem Helm zu befreien und verließ ächzend den Raum.

Im Händlerraum hingegen fürchtete Benjamin Leo Leo: „Wird hier die Reise nach Jerusalem gespielt, und ich kriege wieder keinen Stuhl ab?“ „Oh“, seufzte Christian Vechtel mit gespieltem Mitleid und scherzte: „Das ist genau meine Größe.“ Und so startete der Händler mit dem ersten Gebot in Höhe von 150 Euro, dem Wunschpreis der Verkäufer.

Verkaufserlös kommt sozialem Verein zugute

Doch auch Julian Schmitz-Avila hatte Interesse an dem Kinderstuhl-Trio und trieb den Preis im Duell mit Vechtel nach oben. Bei 250 Euro von Vechtel hielt sein Kontrahent kurz den Atem an. Benjamin Leo Leo fragte nach dem Expertisen-Preis, und der Verkäufer gab zu: „Die lag niedriger.“

Schmitz-Avila lachte und meinte zu Vechtel: „Na, Christian, jetzt ist es auch schon egal!“ Und so überbot sich der führende Händler tatsächlich selbst auf 300 Euro. Immerhin ging das Geld für gute Zwecke zurück in den sozialen Verein. Außerdem finde er „Kinderstühle immer gut“, betonte der Händler, „und stapelbar nehmen sie auch keinen Platz im Laden weg“. (tsch)

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