Fan-Liebling Pierre Sanoussi-Bliss : Bittere Bilanz nach dem Dschungelcamp

Zurück im Alltag! Vor rund vier Wochen schaffte es Schauspieler Pierre Sanoussi-Bliss („Der Alte“) im Dschungelcamp auf den zweiten Platz – hinter Gewinnerin Lilly Becker (48). Wochenlang hatten Fans mit ihm mitgefiebert, er war ein Show-Liebling, überzeugte mit seiner natürlichen Art.

Doch wie fällt nun seine Bilanz aus? Hat ihm die große Aufmerksamkeit bei RTL neue Jobs in den Terminkalender gespült?

BILD traf Pierre in Berlin, wo er bitter resümiert: „Es ist einfach gar nichts passiert. Auch wenn vier Millionen Menschen in diesem Land das Dschungelcamp gucken, gibt es noch 80 weitere Millionen, die es nicht gucken. Und Produzenten, die mich besetzen könnten, haben das offensichtlich nicht geschaut.“

Sein Kritikpunkt: Alte, schwarze Schauspieler sind in der deutschen Fernseh- und Kinolandschaft nicht sichtbar: „Seit vier Jahrzehnten rede ich über die gleichen Themen. Das hat sich auch nicht durch das Dschungelcamp geändert.“

▶︎ Im Camp ließ Pierre kein gutes Haar an den ehemaligen Verantwortlichen der Serie „Der Alte“, wo er von 1997 bis 2015 mitspielte. 2014 teilte die Produktionsfirma Sanoussi-Bliss mit, dass sein Vertrag nach 18 Jahren nicht verlängert werde. Der Schauspieler warf dem ZDF „Verjüngungswahn“ vor, sagte in Australien: „Du stehst nicht gerne einfach auf der Straße nach 18 Jahren. Das war schrecklich!“

Für Pierre Sanoussi-Bliss hat sich nichts geändert

Hat sich denn gar nichts an seinem Leben geändert? Pierre verneint: „Es ist alles wie immer. Der einzige Unterschied ist, dass mir seit meiner Dschungel-Teilnahme auch mal Jüngere auf der Straße zunicken oder nach einem Selfie fragen. Berlin ist liebenswert ignorant wie vor dem Dschungel auch.“

War es also ein einmaliger Ausflug ins Reality-TV? Dazu der Schauspieler: „Ich sehe mich nicht im Reality-TV. Ich habe im Dschungelcamp nichts weiter gemacht, als ich selbst zu sein. Das ist mir auf Dauer ein bisschen zu wenig.“

Sanoussi-Bliss weiter: „Ich habe in den letzten 43 Jahren Texte für Rollen gelernt. Das sehe ich als meine eigentliche Arbeit an. Mir macht es Spaß, acht Wochen am Stück zu proben. Ich bin nicht Schauspieler geworden, um als Pierre im Fernsehen zu sitzen.“

Aktuell steht Sanoussi-Bliss mit seinen Kollegen Ute Lubosch (72) und Matthias Freihof (63) für das Drei-Personen-Stück „Miss Daisy und ihr Chauffeur“ auf der Bühne des Kleinen Theaters in Berlin. „Natürlich nicht als Miss Daisy, sondern als Chauffeur“, sagt er und lacht.